Investitionen in Gold: physisch am teuersten
Aktuelles Arnulf Hinkel, Finanzjournalist – 08.04.2024
Gold hat seit Jahresbeginn 13 Prozent an Wert gewonnen, im 52-Wochen-Vergleich sogar knapp 16 Prozent, und steht jetzt (Stand: 4. April 2024) bei € 68 pro Gramm, was den einen oder anderen Anleger durchaus zu partiellen Verkäufen seines Goldbestandes verleiten könnte – sei es als Gewinnmitnahme oder zur Erhöhung der eigenen Liquidität. Wer sein Gold in Form von kleineren Barren oder Münzen angelegt hat, wird im Fall eines Verkaufs allerdings mit erheblichen Gewinneinbußen rechnen müssen.
Goldbarren: Ankaufspreise liegen bis zu 15 Prozent unter Verkaufspreisen
Grundsätzlich gilt: Je kleiner die Stückelung bei Goldbarren, desto höher die An-/Verkaufsspanne. Bei Kleinstgrößen wie 1 Gramm kann der Ankaufpreis bis zu 15 Prozent unter dem derzeit gültigen Verkaufspreis bei einem Edelmetallhändler liegen. Bei Goldmünzen – z.B. 1/10 Unze Krügerrand – sind dies bis zu 13 Prozent. Dies schmälert den Gewinn erheblich und stellt den Sinn von Kleinstverkäufen infrage. Mit steigender Größe des Goldbarrens verringert sich die Handelsspanne: Bei einem 10-Gramm-Barren liegt sie bei gut 5 Prozent, bei einer Unze Gold nur noch bei 3,6 Prozent. Nichtsdestotrotz mindert auch bei größeren Stückelungen die Handelsspanne den erwarteten Gewinn. Und dabei sind die Kosten für die sichere Aufbewahrung der Goldbarren oder -münzen noch nicht berücksichtigt: Wertschließfächer in Banken oder bei Edelmetallhändlern können mehrere Hundert Euro pro Jahr kosten, wenn sie eine hohe Versicherungssumme abdecken sollen.
Xetra-Gold: 0,1 Prozent Handelsspanne und 0,3 Prozent Verwahrentgelt p.a.
ETCs mit physischer Absicherung durch Goldbarren sind sowohl beim Handel als auch bei der Aufbewahrung deutlich günstiger als Goldbarren. Bei Xetra-Gold, dem ETC auf Xetra, liegen An- und Verkaufskurs in der Regel nicht mehr als 0,1 Prozent auseinander. Außerdem verbrieft Xetra-Gold jedem Anleger das Recht auf jederzeitige Auslieferung der entsprechenden Menge physischen Goldes. Hier fallen allerdings dann zusätzliche Gebühren an.